2010

Der Hund auf meinem Schreibtisch

Mehrgenerationenprojekt unter Leitung von Helmut Grieser aus dem Jahr 2010.

Sie sind die letzten Zeugen. Und sie erinnern sich. Sie erinnern sich an die Schulzeit unter Hitler, an ängstliche oder stramme Lehrer, sie erinnern sich an die Trauer um die gefallenen Brüder und Väter, die auf dem „Schlachtfeld der Ehre“ geblieben sind, an die Lieder, die sie gesungen haben, und an die Bombennächte. Was haben die mit uns gemacht, fragt am Ende, wenn Deutschland in Trümmern liegt, ein Nationalsozialist. Ja – was haben sie mit den Kindern gemacht?

Aus den Erzählungen der älteren Schauspielerinnen und Schauspieler über ihre Erlebnisse in dieser Zeit wurden von Ingrid Israel 2010 Szenen entwickelt, in denen heutige Kinder die damaligen Kinder im Zusammenspiel mit den „methusalems“ lebendig werden lassen. So entsteht ein komplexes Bild über die gesellschaftlichen Einflüsse, denen Kinder und Jugendliche in der nationalsozialistischen Diktatur ausgesetzt waren. (Juni und Juli 2010, Wiederaufnahme November 2010)

Premiere: 2. Mai 2010, Freiburger Theater. Regie: Armin Holzer / Bühne: Alexander Albiker / Kostüme: Bärbel Albiker / Texte und Dramaturgie: Ingrid Israel.
SchauspielerInnen: Harald Jeske, Dieter Kottler, Gerburg Rüsing,  Thomas Schelenz, Gisela Strasburger. Schülerinnen und Schüler des St. Ursula Gymnasiums Freiburg.


Der Floh im Ohr

Premiere: 31. Dezember 2010, Theater Freiburg, Kleines Haus. Schauspiel von Georges Feydeau, Regie: Helmut Grieser. Bühnenbild: Alexander Albiker / Kostüme Bärbel Albicker. Premiere: Freitag, 31. Dezember 2010, Freiburger Theater, Kleines Haus.

SchauspielerInnen: Hans-Jochim Burgert, Heide Cerny, Wim Geerlings, Armin Holzer (Gast), Hans-Dieter Helmeke, Regina Jäger, Harald Jeske, Dieter Kottler, Bernhard Kuner, Anke Lehmann, Jochen Loh, Ingrid Riesterer, Maja Schaber, Thomas Schelenz, Mechthild Blum.

Die ganze Geschichte hängt an ein paar Hosenträgern! Direktor Chandebise hat sie offensichtlich in einem zweideutigen Hotel vergessen. Als seine Frau davon erfährt, ist für sie die Sache klar: Ihr Mann betrügt sie. Um ihn bei einem Seitensprung zu ertappen, stellt sie ihm eine Falle: Sie diktiert ihrer Freundin Lucienne einen Brief, in dem sie ihn – als eine „unbekannte Verehrerin“ – in  besagtes Hotel bestellt. Doch ihr Gatte – tatsächlich ein treuer Ehemann, der lediglich seine Hosenträger seinem ebenso sprachgestörten wie abenteuerlustigen Neffen geschenkt hatte – glaubt, als er den Brief erhält, an eine Verwechslung und schickt einen Stellvertreter ins Hotel. Damit nimmt eine der turbulentesten Verwechslungskomödien der Theatergeschichte ihren Lauf, in deren Fortgang so ganz normal Verrückte wie Homenides de Histangua, der rasend eifersüchtige und schießwütige Ehemann von Lucienne, Hoteldiener Poche, ein Doppelgänger von Chandebise, der wildgewordene Engländer Rugby und ein Drehbett für zwerchfellerschütternde Verwirrung sorgen. Mit perfekter Präzision lässt Feydeau das groteske Geschehen abrollen. Ein Meisterwerk der Boulevard-Komödie – ursprünglich aus der Zeit der Belle Époque.

Georges Feydeau (* 8. Dezember 1862 in Paris; † 5. Juni 1921 in Rueil-Malmaison) war französischer Dramatiker. Seine exakt konstruierten Bühnenkomödien wie Der Damenschneider und Der Floh im Ohr zielen häufig auf die Doppelmoral des neuen Bürgertums.