2012
Der Blaue Vogel
Mit einem Märchen das ganze Leben erklären zu wollen, mutet vermessen an. Doch kaum weniger scheint Maurice Maeterlincks spätes Stück „Der Blaue Vogel“ (1906) zu versuchen: Zwei Kinder passieren auf einer Reise durch dunkle und lichte Reiche alle elementaren Aspekte des menschlichen Daseins – Freuden und Glück, Angst und Schrecken, Geburt und Tod. Was der blaue Vogel, den sie suchen, symbolisiert, bleibt dabei merkwürdig unklar, und auch das Ende ist rätselhaft. Eine Reise durch das Unbewusste? Eine Parabel auf die Vergeblichkeit menschlichen Strebens? Aus der Perspektive der „methusalems“, die so manche Reise durchs Leben schon hinter sich haben und gelassener auf viele Fragen blicken, gräbt die Inszenierung nach den Kernen des Stückes: Welche Bedeutung haben Metaphysik und Naturmystik für uns heute noch? Wie definieren wir unser Verhältnis zur Natur? Wie verändert sich mit zunehmendem Alter die Frage nach dem Tod?
Regie: Wolfgang Berthold, Bühne: Nina Hofmann, Produktionsleitung „die methusalems“: Nicole Lux, Dramaturgie: Jutta Wangemann
Premiere 21.Dezember 2012, Kleines Haus, Theater Freiburg